Zahntechniker (m/w/d)
Key Facts Zahntechniker
dreieinhalbjährige Ausbildung zum Zahntechniker
Tätigkeitsbereich
Herstellung von Produkten, die der Gesundheit von Zähnen und Kiefern dienen; ebenso aber Reparatur und Säuberung von Gebissen, Spangen, Schienen, Brücken und ähnlichen Hilfsmitteln
Gehalt
ab etwa 2.000 Euro pro Monat
Zukunftsaussichten
Sehr gut, da die Mundhygiene sowie die Zahngesundheit auch in den kommenden Jahrzehnten nichts von ihrer herausragenden Bedeutung verlieren werden
Aufgaben eines Zahntechnikers
Im Laufe ihres Lebens kommen viele Menschen mit unterschiedlichen Hilfsmitteln für Mund und Kiefer in Berührung. So kann das Kind etwa eine Spange erhalten, die die Zähne in eine gerade Ordnung bringt. Wer nachts mit den Zähnen knirscht, wirkt diesem Leiden mit einer speziellen Kunststoffschiene entgegen. Sobald ein Zahn – sei es durch das Alter, einen Unfall oder andere Auslöser – nicht mehr zu retten ist, wird er durch ein Implantat ersetzt. Und wenn selbst das nichts mehr nützt, kann ein Gebiss zumindest noch volle Zahnreihen simulieren und somit das Aussehen und das Selbstbewusstsein des Betroffenen positiv beeinflussen.
Hinter diesen Möglichkeiten stehen im Wesentlichen zwei Berufe. Zunächst ist der Zahnarzt zu nennen, der im direkten Kontakt mit seinem Patienten steht und der aufgrund seiner Diagnose festlegen kann, welche Produkte für ihn anzufertigen sind. Dafür wiederum nimmt er in seiner Praxis die notwendigen Abdrücke und Formen ab, zumeist aus einem weichen Kunststoff, der später in Gips gegossen wird. Diesen letztgenannten Schritt übernimmt bereits der Zahntechniker, der ebenfalls an der Herstellung solcher zahnmedizinischen Hilfsmittel beteiligt ist. Mit der Nachbildung eines Zahns, des Kiefers oder des gesamten Gebisses kann er nun individuelle Produkte anfertigen.
Das Herstellen dieser Hilfsmittel ist übrigens Maßarbeit. Der Zahntechniker muss genau ausmessen und berechnen, welche Werkstoffe er etwa für die Schiene oder die Brücke benötigt. Schon Abweichungen im Bereich des Bruchteils eines Millimeters können dazu führen, dass das angefertigte Produkt später einmal nicht passt. Und nicht immer lässt sich eine individuelle Herstellung korrigieren. Mit dem ruhigen Gemüt eines Uhrmachers sitzt der Zahntechniker am Arbeitstisch seines Labors und nimmt – nicht selten durch die Lupe – kleinste Veränderungen an seinem Werk vor. Je besser ihm das gelingt, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Schmerzen und Unwohlsein beim Patienten auftreten. Denn er soll schließlich glücklich mit dem neuen Gebiss oder dem Implantat sein – und lange Zeit seine Freude daran haben.
Eine weitere wichtige Aufgabe des Zahntechnikers besteht darin, die einst angefertigten Produkte auch regelmäßig zu reparieren und zu säubern. Diese stellt ihm der Patient über den Zahnarzt zu. Oft haben sich daran über Monate und Jahre hinweg Ablagerungen gebildet, die nun entfernt werden müssen. Ebenso ist davon auszugehen, dass sich kleinste Drähte verbogen und manche Teile aus Kunststoff abgenutzt haben. Anhand der bereits vorhandenen Abdrücke und Formen, die der Zahntechniker natürlich über viele Jahre aufbewahrt und somit jederzeit griffbereit hat, kann die Reparatur oder sogar die Neuanfertigung jetzt ohne weitere Vorbereitungen absolviert werden.
Welche Ausbildung braucht ein Zahntechniker?
Wer sich für den Beruf des Zahntechnikers interessiert, sollte zunächst einen guten Schulabschluss anstreben. Zwar kann der Start auch mit einem Zeugnis der Hauptschule gelingen. Die Erfahrungen in diesem Bereich zeigen aber, dass Bewerber von der Realschule oder dem Gymnasium bessere Chancen haben werden – insbesondere dann, wenn sie bereits das Abitur besitzen und sie in ihren Schulnoten überdurchschnittliche Begabungen in den Naturwissenschaften nachweisen können. Die Mathematik, die Biologie, die Physik und die Chemie werden dem Zahntechniker in seinem beruflichen Alltag wichtige Helfer sein, ohne die er manches Produkt nicht anfertigen könnte. Aber auch für die Technik und kleinere Bastelarbeiten muss ein Interesse vorliegen.
Bei der dreieinhalbjährigen Ausbildung unterliegt der Lehrling dem dualen System. Das heißt, dass er den wesentlichen Teil seiner Arbeitszeit im Labor oder in der Praxis seines Arbeitgebers verbringt und dort langsam an die Aufgaben herangeführt wird, die er künftig eigenständig leisten soll. Daneben besucht er in regelmäßigen Abständen die Berufsschule, wo er das theoretische Wissen seines Jobs erlernt. Je nach Bundesland, in dem die Ausbildung vorgenommen wird, ist übrigens eine Verkürzung der Lehrzeit um sechs oder sogar um 12 Monate möglich, wenn dafür besonders gute Noten in der Ausbildung erworben werden. Es lohnt sich also, sich hier und da ein wenig anzustrengen.