Vertriebsingenieur (m/w/d)

Ohne Computertechnologie und Maschinen wäre die moderne Welt kaum denkbar. Doch derartige Anlagen müssen geplant, gebaut, verkauft und verwendet werden. In dieser Arbeitskette besitzt der Vertriebsingenieur einen festen Platz. Meist erwirbt er Technik im großen Umfang für sein Unternehmen oder er steuert deren Verkauf. In der Regel ist er dabei für industrielle Auftraggeber tätig, wird also nicht den Fernseher oder die Waschmaschine an den Fachhandel veräußern. Flugzeuggetriebe, die Herstellung von Autoteilen oder der Aufbau leistungsstarker Server gehört dagegen eher zu seinem Metier.

 

Vertriebsingenieur (m/w/d)

Key Facts Vertriebsingenieur

Ausbildung
Häufig Ausbildung im kaufmännischen Bereich, der ein Grundlagenstudium zum Vertriebsingenieur folgt

Tätigkeitsbereich
Verkauf von Waren, Kundenkontakt, Werbung, individuelle Verkaufsstrategien

Gehalt
Bruttogehalt von 4.000 Euro aufwärts

Zukunftsaussichten
Sehr gut, da das Vertriebswesen zwar auf moderne Technologien abstellt, diese aber durch fähige Fachkräfte bedient werden müssen

Aufgaben eines Vertriebsingenieurs

Das auch als Sales Manager bezeichnete Berufsbild ist davon geprägt, moderne Technologien zu vermarkten. Der Ein- und Verkauf von Industriegütern gehört hierbei zu den täglichen Aufgaben. Der Aufbau eines Kontaktnetzes zu Kunden rund um den Globus ist in der Branche erforderlich, um die gewünschten Transaktionen abzuschließen. Ebenso steht der Vertriebsingenieur mit Forschungs- und Lehreinrichtungen im steten Austausch, um Neuerungen beim Bau der Anlagen zu erörtern.

Auf diese Weise nimmt der Sales Manager erheblichen Einfluss auf die Geschicke seines Auftraggebers. Einerseits, indem er diesen mit möglichst neuen Technologien versieht, altgediente Anlagen aber aussortiert. Andererseits, da der Kostenfaktor bei derart großen und teuren Maschinen nicht unterschätzt werden darf – ein Fehler im Einkauf durch den Vertriebsingenieur kann dem beauftragenden Unternehmen schnell einmal einen wirtschaftlichen Schaden in Millionenhöhe bescheren.

Daneben erstellt der Sales Manager eine eigene Ein- und Verkaufsstrategie für die Konzerne. Die von ihm gehandelten Anlagen werden nur selten nach einem allgemeingültigen Schema gebaut. Vielmehr handelt es sich dabei in der Regel um Maßanfertigungen, die exakt auf die Wünsche und Bedürfnisse des Käufers zugeschnitten werden müssen, um effizient zum Einsatz kommen zu können. Auch die Planung obliegt dabei dem Vertriebsingenieur.

Von der Werbung bis zur Abwicklung von Angebot und Annahme kommt diesem ein weiteres und vor allem breit gefächertes Aufgabenfeld zu. Das Verhandeln mit Partnern aus aller Welt, das Sichten von Anlagen vor Ort, die Suche nach Transportmöglichkeiten der nicht selten gigantisch anmutenden Maschinen – all diese Anforderungen hat der Vertriebsingenieur zu erfüllen. Darüber hinaus steht er etwa nach einem Verkauf auch als Kontakt für den Käufer bereit, um dessen Fragen zu beantworten, Nachbesserungen zu erfüllen oder Gewährleistungsansprüche umzusetzen.

Welche Ausbildung braucht ein Vertriebsingenieur?

Erst in den letzten Jahren ist in diversen Bundesländern ein eigener Studiengang für Vertriebsingenieure errichtet worden. Die reine Ausbildungszeit kann dabei zwischen zwei und fünf Jahren liegen, wird in der Regel aber noch um eine praktische Einführung in das Tätigkeitsfeld ergänzt. Sinnvoll ist es dabei, wenn der Bewerber bereits Vorkenntnisse oder sogar eine abgeschlossene Qualifikationsmaßnahme im Bereich des kaufmännischen Vertriebs mitbringt.

Allerdings wäre es falsch, den Sales Manager lediglich als Ein- oder Verkäufer der Technologie zu betrachten. Im Laufe seiner Berufsjahre erwirbt er sich umfangreiche Kenntnisse im Rechtswesen, er versteht wirtschaftliche Zusammenhänge, perfektioniert Kontakt und Interaktion mit seinen Geschäftspartnern, muss diplomatisch auftreten und das psychologische Feingefühl des Händlers beweisen. Anforderungen also, die sich im Studium alleine nicht erlernen lassen.

Der Vertriebsingenieur handelt zumeist zwar im Auftrag seines Arbeitgebers oder eines Unternehmens, das ihn beauftragt hat. Dennoch agiert er dabei weitgehend eigenständig und vor allem eigenverantwortlich. Er ist flexibel und geduldig, kann hartnäckig mit seinen Partnern verhandeln, scheut lange Arbeitszeiten und ausgedehnte Geschäftsreisen nicht. Unterschiedliche Sprachen beherrscht er fließend, kann sich bei Verhandlungen also auch juristisch absichern.

Daneben ist es von Vorteil, kreativ und lösungsorientiert denken zu können. Insbesondere die Planung oder der Aufbau von Maschinen ist oft mit genialen Ideen verbunden. Ebenso müssen Visionen in die Tat umgesetzt werden. Entschlusskraft und die Neugier bei der Suche nach praktikablen Vorstellungen helfen dem Sales Manager. Als Kopf eines Teams ist er bereit, anstehende Aufgaben zu delegieren und seine Angestellten zum Ziel zu führen.

Wo sind Vertriebsingenieure tätig?

Der Vertriebsingenieur ist in allen Branchen gerne gesehen, deren Existenz auf dem Einsatz von technischen Anlagen basiert. Das kann etwa der Fahrzeug- und Flugzeugbau, das Medizinwesen, die Telekommunikation, der Anlagen- und Maschinenbau oder die Labortechnik sein. Dabei agiert der Sales Manager nicht im Kleinen, sondern ist für industrielle Unternehmen tätig. Sein Auftragsvolumen liegt daher häufig im Bereich mehrerer Millionen Euro. Sein Wirken beeinflusst somit die Unternehmen und zuweilen auch ganze Vertriebsbranchen.

Die dabei erworbenen Kenntnisse helfen dem Vertriebsingenieur immer wieder, seinen Weg in die Geschäftsführung zu finden. Die Geschicke von Großkonzernen lenkt er bereits in seinem beruflichen Alltag. Oft genügen schon geringe Weiterbildungsmaßnahmen, um eine Abteilung zu übernehmen oder ein Unternehmen auf die Zukunft vorzubereiten. Der Sales Manager handelt dabei nicht alleine mit Millionenwerten – vielmehr steht er häufig auch einer viele tausend Menschen umfassenden Belegschaft vor.

Was verdient ein Vertriebsingenieur?

Da das Aufgabenfeld weit gefächert ist, lässt sich ein durchschnittlicher Lohn nur schwerlich ermitteln. Dennoch liegen bereits Berufseinsteiger meist bei einem monatlichen Bruttogehalt zwischen 4.000 und 5.000 Euro – das nach oben hin kaum eine Grenze kennt. Darüber hinaus ist zu beachten, dass Sales Manager regelmäßig auch persönlich am Ein- und Verkauf von Anlagen verdienen, da sie über eine Provision an derartigen Transaktionen beteiligt werden.