Umwelttechniker (m/w/d)

Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Und wo Autos, Industrieanlagen oder moderne Kommunikationsmittel verwendet werden, da gelangen immer auch Schadstoffe in die Umwelt. Da diese für die Gegenwart und die Zukunft eine Belastung darstellen können, muss der optimale Umgang mit ihnen definiert werden. Eine Aufgabe, der sich der Umwelttechniker annimmt. Er entwickelt, baut, installiert und wartet solche Vorrichtungen, die den Ausstoß unökologischer Substanzen reduzieren oder vermeiden. Eine weitere Herausforderung des Berufes liegt darin, einmal geschädigte Bereiche der Natur wieder in einen gesunden und weitgehend unbelasteten Zustand zurückzuführen. 
 

Key Facts Umwelttechniker

Ausbildung
Ausbildung oder Studium im Bereich der Technik und des Ingenieurwesens

Tätigkeitsbereich
Gewährleistung des Umweltschutzes durch die Entwicklung solcher Maßnahmen, die die Gefahr von Schadstoffen reduzieren

Gehalt

ab etwa 3.000 Euro pro Monat

Zukunftsaussichten

Sehr gut, da der Kampf um saubere Ressourcen zu den wichtigsten Aufgaben der Menschheit in den kommenden Jahrzehnten gehören wird
 

Aufgaben eines Umwelttechnikers

Die wohl drängendste Herausforderung seines Berufsstandes liegt darin, einen sachgerechten Umgang mit all jenen Schadstoffen zu finden, die im modernen Alltag anfallen. Lässt sich deren Menge oder deren Einfluss auf die Umwelt etwa durch die Installation von Filteranlagen reduzieren? Oder kann der Giftgehalt der ausgestoßenen Substanzen durch chemische Verfahren gänzlich vermieden werden? Der Umwelttechniker hat sich daher in den letzten Jahren in den großen Konzernen der Industrie längst zu einem unverzichtbaren Glied in der gesamten Entwicklungs- und Produktionskette etabliert. Erst seinem Mitwirken ist es zu verdanken, dass Autos, Anlagen und sonstige technische Geräte weitgehend umweltfreundlich funktionieren.

Eine zweite Aufgabe des Berufes liegt darin, einen zukunftsweisenden Umgang mit den endlichen Ressourcen zu finden. Kohle und Öl sowie viele Edelmetalle werden an jedem einzelnen Tag für unterschiedliche Arbeitsbereiche verwendet. Doch sie kommen nicht in unbegrenzter Menge im Erdreich vor, vielmehr stellen sie schwindende Rohstoffe dar. Hier stellt sich die Frage, ob sich umweltbewusste Alternativen zu den genannten Materialien finden lassen. Der Umwelttechniker widmet sich daher dem Ziel, den Raubbau an der Natur – und damit auch an den künftigen Generationen der Menschheit – spürbar zu senken. Wichtige Güter sollen nur noch in Ausnahmefällen vernichtet werden. Wichtiger ist es, sie zu bewahren.

Allerdings wird der Berufsstand auch immer mit jenen negativen Auswirkungen konfrontiert, die die Gesellschaft und die Industrie in früheren Jahrzehnten begangen haben. Gerodete Wälder, verunreinigte Gewässer, die durch Chemikalien beeinträchtige Luft – ein Zustand, der traurig ist, der sich jedoch ändern lässt. Abermals ist es der Umwelttechniker, der Lösungsansätze sucht und Verfahren entwickelt, um geschädigte oder sogar zerstörte Bereiche der Natur wiederherzustellen. Etwa durch eine Reinigung des Erdbodens, in dem sich anschließend Kleinstlebewesen ansiedeln und in dem auch das Setzen neuer Pflanzensaaten möglich ist. Erst dadurch kann die Umwelt langfristig und dauerhaft in einen Zustand gebracht werden, von dem die Menschheit profitiert.

Welche Ausbildung braucht ein Umwelttechniker?

Eine allgemeingültige Definition des Berufes ist in Deutschland nicht vorhanden, eine eigenständige Ausbildung noch nicht vorgesehen. Aufgrund des vielfältigen und nicht selten sogar komplexen Aufgabenbereiches entscheiden sich angehende Umwelttechniker jedoch häufig für einen Studiengang im Ingenieurwesen. Wobei schon in einer frühen Phase eine Spezialisierung auf solche Aspekte möglich ist, die die Umwelt betreffen. So widmet sich beispielsweise im Maschinenbau eine zunehmende Zahl an Lehrkräften der Aufgabe, die Notwendigkeit moderner Filteranlagen zu erläutern – und den Umwelttechnikern der Zukunft dabei zu helfen, eigenständig solche Vorrichtungen zu planen, für sie eine Kosten- und Nutzenanalyse zu erstellen sowie den Vertrieb zu organisieren. 

Ebenfalls möglich – wenngleich nicht ganz so oft genutzt – ist die Option, eine handwerkliche Ausbildung in einem Technikerberuf zu absolvieren. Damit wird die Grundlage geschaffen, um anschließend in diversen Weiterbildungen jene Kompetenzen zu erwerben, die der Umwelttechniker in seinem Alltag benötigt. Wer diesen Weg beschreitet, benötigt im Regelfall zwar keine gehobene Schuldbildung – auf das Abitur kann verzichtet werden. Dennoch sollte hierfür sehr viel Zeit eingeplant werden, da sich das Absolvieren aller erforderlichen Qualifikationsmaßnahmen über mehrere Jahre erstrecken dürfte. Wer sich also bereits zu Schulzeiten für die Naturwissenschaften und die Technik interessiert, gelangt mit einem Studium im Ingenieurwesen oft schneller ans Ziel.

Wo sind Umwelttechniker tätig?

Nach dem Studium oder der Ausbildung stehen dem Absolventen zahlreiche Türen offen – die meisten freien Arbeitsplätze werden sich jedoch in der Industrie ergeben. Bei kleinen Betrieben bis hin zu global agierenden Konzernen ist die Nachfrage nach guten Umwelttechnikern zuletzt deutlich gestiegen. Aber auch die kommunalen und staatlichen Behörden bieten derart qualifizierten Personen in einigen Fällen eine berufliche Perspektive. Seltener wird dagegen der Weg in die Selbstständigkeit beschritten.
 

Was verdient ein Umwelttechniker?

Wer sich für diesen Beruf entscheidet, agiert damit in einem Arbeitsumfeld, für das noch keine Tarifordnung existiert. Insbesondere mit einem Studienabschluss dürfe sich das Einstiegsgehalt hier dennoch im Bereich der 3.000 Euro pro Monat bewegen. Natürlich ist davon ausgehen, dass sich dieses erste Limit relativ schnell durchbrechen lässt. Durchschnittslöhne zwischen 5.000 und 6.000 Euro sind zumindest in der Industrie für erfahrene Mitarbeiter keine Seltenheit.