Tourismusdirektor (m/w/d)
Manche Orte bieten ihren Einwohnern und ihren Gästen etwas ganz Besonderes. So lassen sich hier diverse Kulturbetriebe finden, die während eines freien Tages oder des Urlaubes gerne einmal besucht werden können. Im Hintergrund dieser Aktivitäten hat der Tourismusdirektor genau dafür ein passendes Konzept ausgearbeitet. Denn er weiß, wie wichtig jene finanziellen Einnahmen für seine Stadt sind, die die Touristen hier Jahr für Jahr ausgeben. Egal, ob es sich dabei um Parks und Anlagen, um Kinos und Theater oder um Pensionen und Hotels handelt: Je mehr Gäste erwartet werden, desto mehr klingelt es künftig in den Kassen der Gemeinde.
Key Facts Tourismusdirektor
- Tätigkeitsbereich: Erstellen von touristischen und kulturellen Konzepten für einen Ort
- Ausbildung: Studiengänge im Bereich des Tourismus oder der Kultur
- Gehalt: ab etwa 3.000 Euro im Monat
- Zukunftsaussichten: Sehr gut, da sich der Tourismus auch aus der Gesellschaft der Zukunft nicht wegdenken lässt
Aufgaben eines Tourismusdirektors
Tatsächlich sind es die lukrativen Einnahmen und die zusätzlichen Steuerzahlungen durch die Touristen, die den Tourismus für manche Orte erst interessant werden lassen. Denn nicht jede Stadt verfügt über einen Publikumsmagneten wie etwa einen See, historische Anlagen oder Denkmäler. Zuweilen lohnt es sich also, mit den öffentlichen Mitteln die Altstadt zu sanieren, Kunst- und Kulturbetriebe einzurichten sowie ein Angebot für alle interessierten Bürger zu erstellen. Nicht immer sind es die Betreiber dieser Einrichtungen alleine, die ein dafür passendes Konzept erarbeitet haben. Für ein solches Vorhaben steht vielmehr der Tourismusdirektor in der Verantwortung. Er weiß, wie er Gäste in seinen Ort locken kann.
Natürlich ist mit dieser Aufgabe auch der Umstand verbunden, dass der Tourismusdirektor zunächst alle Einrichtungen im Bereich Kunst, Kultur und Tourismus in seiner Stadt kennen muss. Meist hat er selbst über Jahre hinweg in einem dieser Häuser gearbeitet, Kontakte geknüpft und Kommunikationsnetze aufgebaut. Er weiß somit um die Attraktivität seiner Stadt – ebenso kennt er aber sämtliche Schwächen und Mängel. Ihnen gilt sein Augenmerk. Einerseits ist er somit bemüht, möglichst große Anteile aus den öffentlichen Kassen für die Kultur- und Tourismusbetriebe zur Verfügung zu stellen. Etwa, um Gebäude zu renovieren, um die Zahlung der Mitarbeitergehälter sicherzustellen oder um Kunstwerke anzukaufen und sie auszustellen.
Andererseits muss der Tourismusdirektor diese Einrichtungen auch untereinander koordinieren. So soll ein sich überschneidendes Angebot vermieden werden. Verfügt ein Ort über mehrere Theater oder Kinos, werden hier beispielsweise die Vorstellungspläne abgestimmt. Das Ziel besteht natürlich darin, jedem dieser Häuser ein möglichst großes Publikum zukommen zu lassen und dabei unterschiedlichen Geschmäckern oder Wünschen der Gäste gerecht zu werden.
Der Tourismusdirektor agiert also unabhängig und übergeordnet. Sein Wirken gilt sämtlichen kulturellen und touristischen Einrichtungen seiner Stadt. Für alle von ihnen strebt er eine hohe Auslastung an. Denn sie gewährt letztlich die erhofften Einnahmen.
Eine weitere wichtige Säule des Jobs liegt in der Öffentlichkeitsarbeit. So kann etwa ein Tourismusbüro eingerichtet werden, in dem sich die Urlauber über die Sehenswürdigkeiten der Stadt erkundigen. Finden größere Events statt, wollen Menschen und Medien darüber unterrichtet werden. Im Rahmen eines solchen Ereignisses – vielleicht eines Konzertes oder eines Fußballspiels – bedarf es ebenso der Koordination mit der Polizei, der Feuerwehr und der medizinischen Hilfe. Mit den örtlichen Behörden müssen Zufahrts- und Abfahrtswege bestimmt werden, um einen reibungslosen Verkehr zu gewährleisten. Ein abwechslungsreicher Arbeitsalltag also, der ein komplexes und kreatives Denken erfordert – der aber zugleich bestrebt ist, Einheimischen und Gästen die Highlights der Stadt zu präsentieren und ihnen stets etwas Besonderes zu bieten.
Welche Ausbildung braucht ein Tourismusdirektor?
Die Tourismusbranche bietet zahlreiche Jobs, zu denen es unterschiedliche Zugangsvoraussetzungen gibt. Führungspositionen, zu denen die Arbeit des Toursmusdirektors gehört, erfordern im Regelfall ein abgeschlossenes Studium. Wer später einmal die Kunst- und Kulturbetriebe seiner Stadt lenken und den Ort für Gäste attraktiver gestalten möchte, sollte sich also im Bereich des Tourismus-, Freizeit- oder Kulturmanagements nach einem interessanten Studiengang erkundigen. Aber auch in den wirtschaftlichen und juristischen Vorlesungen ist es zuweilen möglich, einen Schwerpunkt auf den Tourismus zu legen – und somit eine gute Basis für die Arbeit des Tourismusdirektors zu erlangen.
Der Job selbst erfordert die Fähigkeit zum komplexen, koordinierenden und kreativen Denken. So muss der Austausch zu allen Kunst- und Kulturbetrieben gesucht werden. Spielpläne und Eventkalender wollen geplant sein, eine Infrastruktur zu allen Veranstaltungen soll vorliegen. Doch vielfach gibt die Stadtkasse nicht genügend Geld her, um die Tätigkeit des Tourismusdirektors mit einem üppigen Budget zu unterstützen. Finanzen müssen daher abgewogen, manch gute Idee am Ende doch wieder verworfen werden. Denn klar ist auch: Der gesamte Aufwand dieses Berufes lohnt sich nur, wenn die Stadt letztlich an Attraktivität gewinnt und zugleich die Einnahmen aus den Tourismus- und Kulturbetrieben spürbar steigen.
Wo sind Tourismusdirektoren tätig?
Der Tourismusdirektor ist in der öffentlichen Verwaltung angestellt. Egal, ob es sich dabei um eine Stadt oder einen Landkreis handelt. Sämtliche zu diesem Gebiet gehörenden Kultur-, Kunst- und Tourismusbetriebe werden durch ihn koordiniert. Wer seinen Job gut erledigt, kann im Anschluss vielfach mit Aufstiegschancen rechnen: Auch die Landes- und Bundesministerien für Kunst und Kultur wünschen sich fähige Mitarbeiter. Seltener gelingt dagegen ein Sprung in die kommerzielle Unterhaltungsbranche, wobei auch hier diverse Türen offenstehen werden.
Was verdient ein Tourismusdirektor?
Einstiegslöhne ab etwa 3.000 Euro pro Monat sind in diesem Beruf keine Seltenheit. Die dafür ausbezahlte Summe ist jedoch auch abhängig vom Arbeitgeber und den konkreten Aufgaben. Der Tourismusdirektor einer kleinen Gemeinde wird dabei nicht über jene Verdienste verfügen, die sein Kollege in einer Metropole vorweisen kann. Ein faires Jahresgehalt sollte dennoch im Bereich der 50.000 Euro gesehen werden können.
Zukunftsaussichten für Tourismusdirektoren
Kunst- und Kulturbetriebe gehören zu den tragenden Säulen vieler Städte. Einerseits, um die Attraktivität des Ortes auf ein möglichst hohes Niveau zu heben. Andererseits, um damit eine große Zahl an Gästen in den hiesigen Hotels, Theatern und sonstigen Einrichtungen zu begrüßen. Ein Ende dieses Trends ist nicht absehbar, der Tourismus wird wohl auch in den kommenden Jahrzehnten seine hohe Bedeutung behalten. Der Tourismusdirektor blickt daher einer sicheren Perspektive entgegen.