Steuerberater (m/w/d)
Key Facts Steuerberater
entweder Ausbildung zum Steuerberater oder Studium im Bereich der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
Tätigkeitsbereich
Beratung und rechtliche Betreuung im Steuerrecht, Erstellen und Überprüfen von Steuererklärungen, Übernahme von unterschiedlichen Aufgaben in der Buchhaltung und sogar in der Geschäftsführung
Gehalt
ab etwa 4.000 Euro pro Monat
Zukunftsaussichten
Sehr gut, da die korrekte Berechnung und Abführung der Steuern auch in den kommenden Generationen nicht an Bedeutung verlieren wird
Aufgaben eines Steuerberaters
Die Einkommenssteuer, die Umsatzsteuer und die Mehrwertsteuer – Steuerarten, die wohl jeder Bürger kennt und die mit dem alltäglichen Leben fest verbunden sind. Tatsächlich stellt das Zahlen einer solchen Abgabe an den Staat eine wichtige Stütze der Gesellschaft dar. Ein komplexes Steuerrecht definiert dabei, wie die Höhe der Steuern berechnet wird – ebenso, wann und wie diese zu entrichten sind. Wer dieser Pflicht nicht nachkommt, macht sich unter Umständen strafbar und sieht sich zivilrechtlichen Forderungen ausgesetzt. Strikte Konsequenzen also, die sich jedoch durch die Hilfe eines Steuerberaters vermeiden lassen.
Der überwiegende Teil der Arbeit eines Steuerberaters liegt somit in der Beratung in allen Fragen rund um das Steuerrecht. Er berechnet die Steuerlast des einzelnen Bürgers, überprüft aber auch Möglichkeiten, diese Pflicht zu reduzieren. Die gesamte Aufgabe gilt als hochkomplex und erfordert neben dem Know-how des Berufes ein nicht zu unterschätzendes Maß an Erfahrungen auf diesem Gebiet. Kommt es zwischen dem Bürger und dem Staat dennoch einmal zu Ungereimtheiten, wird eventuell sogar ein Gerichtstermin zur Beseitigung des Zwistes anberaumt, so übernimmt der Steuerberater zuweilen sogar die juristische Betreuung des Falles – allerdings steht diese Möglichkeit dem Steuerberater nur dann zu, wenn dieser eine juristische Vorbildung und einen entsprechenden Abschluss vorweisen kann.
Daneben betätigt sich der Steuerberater oft in der Buchhaltung für Betriebe und Unternehmen. Denn auch hier müssen alle Einnahmen und Ausgaben rechtlich korrekt erfasst und verwaltet werden – übrigens ist das die Basis zur späteren Entrichtung der Steuern. Einige Steuerberater nehmen durch derlei Aufgaben erheblichen Einfluss auf die Geschäftsführung der Firmen und sind somit durchaus für deren Wohlergehen verantwortlich. Bereits bei der Gründung eines Unternehmens können sie wichtige Dienste leisten, um eine gesunde Finanzpolitik sicherzustellen – ebenso sind sie bei der Abwicklung einer Insolvenz mit ihren Ratschlägen beteiligt.
Welche Ausbildung braucht ein Steuerberater?
Steuerberater ist nicht gleich Steuerberater. Das wird nicht zuletzt bei der Frage offenkundig, ob der Steuerberater seinen Mandanten auch vor einem Gericht juristisch vertreten darf. Denn es gibt gegenwärtig zwei Wege, um die Zulassung für den Beruf zu erlangen. Einerseits steht die Ausbildung, andererseits wird ein Zugang über diverse Studiengänge ermöglicht. Der künftige Steuerberater sollte daher schon frühzeitig abwägen, wie er seine Karriere aufbauen will. Bereits die Zugangsvoraussetzungen beider Wege unterscheiden sich übrigens. Kann die Ausbildung mit dem Schulzeugnis der mittleren Reife angestrebt werden, so erfordert ein Studium immer auch das Abitur.
Wer sich für eine Ausbildung entscheidet, sollte in den Schulfächern der Mathematik und der Sprachen gute bis sehr gute Noten vorweisen können. Die Lehrzeit umfasst anschließend eine Dauer von drei Jahren und wird regelmäßig in der Kanzlei eines Steuerberaters absolviert. Hier taucht der Auszubildende in die für ihn neue Materie ein, füllt erstmals Formulare und Anträge aus, begleitet die Gespräche mit den Mandanten und erlangt somit Stück für Stück die Kompetenz für seinen Job. Zudem besucht er die Berufsschule, in der ihm das theoretische Rüstzeug für die Arbeit verschafft wird. Bestätigt er sein Wissen in den Zwischen- und Hauptprüfungen, steht einem erfolgreichen Abschluss nichts im Wege.
Demgegenüber steht die Möglichkeit, auch über ein Studium den Einstieg in den Beruf zu finden. Zur Auswahl stehen dabei die Fachrichtungen der Wirtschaft und des Rechts. Je nach Wahl muss dafür eine Zeit von drei bis fünf Jahren eingeplant werden. Hier ist es erforderlich, schon frühzeitig zu überlegen, in welche Richtung sich die eigene Karriere später entwickeln soll. Denn nur mit einem juristischen Abschluss ist die Betreuung von Rechtsprozessen oder das Einreichen wirksamer Anträge bei dem zuständigen Gericht möglich. Eine Aufgabe, die ein Steuerberater ohne juristisches Zeugnis in dieser Form nicht übernehmen darf oder bei der er sich durch seinen Vorgesetzten unterstützen lassen muss.