Sport- und Fitnesskaufmann (m/w/d)

Sport ist eine wichtige Triebfeder für Gesundheit und Wohlbefinden. Doch nicht jedermann weiß, welche Bewegungsabläufe wann und wie vollführt werden sollen, um davon zu profitieren. Außerdem muss ja noch die Ernährung beachtet werden – ein eigenes Themengebiet für sich. Und wie ist überhaupt mit vorhandenen Krankheiten und Gebrechen umzugehen? Fragen, die ein Sport- und Fitnesskaufmann beantworten kann. Und das sogar mit individuellen Lösungen, die ganz auf die Wünsche und Bedürfnisse seiner Klienten abgestimmt werden.
Sport- und Fitnesskaufmann (m/w/d)

Key Facts

  • Tätigkeitsbereich: Anbieten von Serviceleistungen im Bereich von Sport, Fitness und Gesundheit; Analyse und Beratung für die Ernährung; Erstellen individueller Trainingspläne; Kontakt mit Krankenkassen und Ärzten; Erfüllen aller kaufmännischen Tätigkeiten des eigenen Betriebes
  • Ausbildung: dreijährige Ausbildung
  • Gehalt: ab 1.500 Euro pro Monat
  • Zukunftsaussichten: Sehr gut, da ein bewusster und gesunder Lebensstil schon heute immer wichtiger wird

Aufgaben eines Sport- und Fitnesskaufmanns

Das Leben und die Freizeitgestaltung vieler Menschen haben sich in den letzten Jahren spürbar gewandelt. War es über lange Zeiten hinweg üblich, nach einem langen Arbeitstag die wohlverdiente Entspannung daheim zu genießen, so nutzen viele Personen aller Altersgruppen mittlerweile die zahlreichen Angebote, die ihnen hinsichtlich Sport und Ernährung offeriert werden. Sei es im Fitnessstudio, im Sportverein, beim Physiotherapeuten, mit dem Privattrainer oder in einer Gruppe mit Gleichgesinnten: Entspannung und Wohlbefinden werden immer häufiger in der Bewegung gesucht. Zumal das Überwinden persönlicher Leistungen auch für die Psyche wichtig ist.

Ein Arbeitsbereich, in dem der Sport- und Fitnesskaufmann agiert. Egal, ob er aus dem Angestelltenverhältnis eines Vereins oder Studios heraus arbeitet oder ob er seine Dienste als Selbstständiger anbietet: Oftmals ist er mit kaufmännischen Aufgaben beschäftigt. Mit attraktiver Werbung macht er potenzielle Klienten auf sich aufmerksam, Einnahmen und Ausgaben wollen abgerechnet, Steuern und Löhne bezahlt werden. Mitunter gilt es auch, Anträge an die Behörden zu stellen. Ebenso müssen Geräte und Maschinen sowie kleinere Zubehörartikel erworben werden, um manche Sportart sachgerecht auszuführen. Viel Aufwand also, ehe überhaupt mit Sportinteressierten gesprochen und für sie gearbeitet werden darf.
 
Der Sport selbst stellt eine unter mehreren Herausforderungen dar. Wenngleich es hier besonders wichtig ist, den körperlichen Zustand der Klienten genau einzuschätzen und ein auf diese Vorgaben zugeschnittenes Trainingsprogramm zu erstellen. Gesundheit und Wohlbefinden sind die Ziele, denen sich der Sport- und Fitnesskaufmann an jedem Arbeitstag widmet. Wo er an seine Grenzen stößt, da sucht er den Kontakt zu behandelnden Ärzten und Krankenkassen, um mehr über den Fitnesszustand und die Belastbarkeit seiner Klienten zu erfahren. Das ist wichtig, um keine Risiken einzugehen – denn sie könnten manches Leiden durchaus verschlimmern. Eine gefährliche Situation auch für den Sport- und Fitnesskaufmann, der hier unter Umständen persönlich haften würde.
 
Doch nicht mehr nur der Sport alleine gehört zu den Angeboten dieses Berufsstandes. Auch auf weitere damit verbundene Themen richtet er seinen Fokus. Dabei kann es sich etwa um die Ernährung und die Entspannung handeln. Hier wollen gleichfalls die richtigen Lösungen aufgezeigt werden, um Körper und Geist zu stärken. Der Sport- und Fitnesskaufmann agiert somit in einem Bereich, der wohl mehr als gesunder Lifestyle bezeichnet werden kann – und der nichts mehr zu tun hat mit dem eintönigen und anstrengenden Heben schwerer Hanteln. Vielmehr wird ein ganzheitlicher Ansatz gesucht, den Alltag der Klienten zu verändern und damit diverse Verbesserungen auszulösen. Ein Job, der einiges an Vielfalt und Individualität beinhaltet.

Welche Ausbildung braucht ein Sport- und Fitnesskaufmann?

Wer in diesem Bereich arbeiten möchte, sollte eine dreijährige Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann absolvieren. Die Lehre unterliegt dabei dem dualen System: Der Auszubildende verbringt wesentliche Teile seiner Arbeitszeit in seinem Ausbildungsbetrieb. Dabei kann es sich um einen Sportverein oder ein Fitnessstudio handeln. Hier wird insbesondere der Umgang mit Menschen und Maschinen erlernt. Auch die ersten kaufmännischen Aufgaben müssen erledigt werden. Daneben besucht der Lehrling regelmäßig die Berufsschule, wo ihm solches Wissen vermittelt wird, das sich im Alltag des Jobs nicht immer so genau wie notwendig erörtern lässt.
 
Bewerber sollten über einen Haupt- oder einen Realschulabschluss verfügen. Fächer wie Deutsch und Mathematik wurden mit guten Noten beendet. Ebenso muss bereits ein Grundwissen für die Bedienung von Computern und Software vorliegen. Auch wenn es nicht so scheinen mag: Erhebliche Arbeiten überlässt der Sport- und Fitnesskaufmann mittlerweile der Technik und dem digitalen Fortschritt. Der Umgang mit den Menschen bleibt davon unberührt. Heißt, dass zu einem freundlichen und motivierten Auftreten keine Alternative erkennbar ist. Und das innerhalb eines Jobs, der kaum einmal geregelte Arbeitszeiten kennt: Viele Fitnessstudios sind bis spät in die Nacht geöffnet und reagieren damit auf den Lebenswandel ihrer Klienten.

Wo sind Sport- und Fitnesskaufleute tätig?

Sportvereine und Fitnessstudios gelten ebenso als mögliche Arbeitgeber wie Krankenkassen, Kliniken, Freizeit- und Bäderbetriebe, Massagepraxen und Physiotherapeuten. Ganz zu schweigen von der Selbstständigkeit, um als Privattrainer für die Klienten zu arbeiten. Darüber hinaus können natürlich Kurse auf bestimmte Zielgruppen zugeschnitten und an Schulen oder in Unternehmen regelmäßig angeboten werden. Die Nachfrage nach dem Wissen des Sport- und Fitnesskaufmanns ist in den letzten Jahren jedenfalls stark angestiegen.

Was verdient ein Sport- und Fitnesskaufmann?

Rund 1.500 Euro stehen bei Neueinsteigern in diesem Beruf in jedem Monat zu Buche. Viel ist das nicht. Zumal es gerade im Angestelltenverhältnis kaum echte Steigerungsmöglichkeiten gibt. Jahresgehälter im Bereich der 25.000 Euro sind hier leider keine Seltenheit. Besser läuft es dagegen vielfach für jene Sport- und Fitnesskaufleute, die ihre Dienstleistungen aus der Selbstständigkeit heraus anbieten – und nun in der Lage sind, eigene Stundensätze mit ihren Klienten zu vereinbaren.