Lagerist (m/w/d)

Waren annehmen, sie einlagern und sie für den Weitertransport oder die Verarbeitung vorbereiten: Das sind die Hauptsäulen der täglichen Arbeit eines Lageristen. Doch auch das Lager selbst gehört zu seinem Tätigkeitsbereich. Hier prüft er vorhandene und schafft freie Kapazitäten, muss zuweilen – etwa bei zu kühlenden Gütern – besondere Vorkehrungen treffen und ist mit der Erstellung eines Konzeptes zum Abstellen der Waren beauftragt. Was immer in einem solchen Lager passiert, obliegt der Planung und der Struktur des Lageristen.
 

Key Facts Lagerist

Ausbildung
zweijährige Ausbildung zum Fachlageristen

Tätigkeitsbereich
Annahme, Lagerung und Weitertransport von Waren; Analyse der Lagerkapazitäten und der Warenbestände; Qualitätskontrolle

Gehalt
etwa 1.500 bis 3.000 Euro

Zukunftsaussichten

sehr gut, da der Transport und die Lagerung von Gütern auch künftig einen großen Einfluss auf den Handel haben werden, sich die Fachkenntnis des Lageristen aber nicht ersetzen lässt

Aufgaben eines Lageristen

Es mag simpel klingen, eine Lieferung an Waren anzunehmen. Doch für den Lageristen beginnt nun ein oftmals langer und konzentrierter Prozess. Denn zunächst einmal müssen diverse Dokumente überprüft werden: Liegt überhaupt eine Bestellung vor, sind die gelieferten Güter identisch mit dem Auftrag und lassen sich irgendwo Beschädigungen erkennen? Bereits dieser erste Schritt des Wareneingangs nimmt die Aufmerksamkeit und die Fachkenntnis des Lageristen in Beschlag. Schon kleinste Fehler seiner Arbeit können insbesondere bei großen Unternehmen eine verheerende wirtschaftliche Wirkung auslösen. Gleiches gilt für die Verarbeitung und den Weitertransport der Güter: Der Lagerist ist verantwortlich für die korrekte Zuteilung der dabei gewünschten Artikel.

Doch auch außerhalb des Ein- oder Ausgangs von Waren ist der Lagerist einem relativ stressigen Berufsfeld unterlegen. Denn gerade das Lager selbst will gut beobachtet sein: Wo sind noch freie Stellen, an denen etwa Paletten abgestellt werden könnten? Welche Güter befinden sich vor Ort, welche von ihnen müssen zur Vermeidung eines Engpasses bald nachbestellt werden? Sind die Lagerungsmöglichkeiten auch tatsächlich so beschaffen, dass die eingestellten Artikel keinerlei Schäden erleiden? Die Tätigkeit des Lageristen spielt sich nicht selten im Detail ab – bereits kleinste Unachtsamkeiten können mit großen Konsequenzen verbunden sein.

Die Anforderungen an den Lageristen sind damit jedoch noch nicht beendet. Gerade in größeren Betrieben kann das ihm unterstellte Lager oft nur mit Fahrzeugen oder sogar schwerem Gerät befüllt und geräumt werden. Der Lagerist dürfte seine Arbeit also nicht ausüben, wäre er nicht fähig, derartige Anlagen professionell zu bedienen. Zudem wirkt sich der technische Fortschritt auf die Branche aus: Schon heute erfolgt die Einlagerung vieler Waren mit computergestützter Hilfe. Bereits das Einscannen eines an der Palette befindlichen Barcodes kann dem Lageristen unterschiedliche Informationen liefern. Auch diese Kenntnis ist für seinen Job alternativlos. Ein stetes Hinzulernen gehört gerade in diesem Umfeld daher zu den regelmäßigen Herausforderungen.

Welche Ausbildung braucht ein Lagerist?

Üblicherweise durchläuft der Bewerber eine zweijährige Ausbildung, die ihm die Qualifaktion eines Fachlageristen bescheinigt. Allerdings sind alleine damit die Aussichten auf einen freien Arbeitsplatz noch eng begrenzt. Speziell in der Industrie sowie im Großhandel wird darüber hinaus eine Weiterbildungsmaßnahme zum Lagerlogistiker eingefordert. Auch sie kann einen zusätzlichen Zeitraum von zwei bis drei Jahren umfassen. Zudem ist in diesem Beruf das Ablegen einer Meisterprüfung sinnvoll. Wer sich weitere Karrierewege öffnen möchte, belegt einen Studiengang für Logistik und Absatzwirtschaft – nicht selten wird erst darin die von der Industrie gewünschte Voraussetzung für eine Anstellung gesehen.

Allerdings wäre es falsch, lediglich von einem Zeugnis die Befähigung des Bewerbers abhängig zu machen. Der Lagerist muss vielmehr eine schnelle Auffassungsgabe besitzen, zu gründlicher Arbeit bereit sein, Fachkenntnisse in Theorie und Praxis vorweisen. Oft wird er mit spontanen Gegebenheiten konfrontiert, die seinen vollen Einsatz erfordern: Wie ist etwa zu handeln, wenn die gelieferte Ware beschädigt ist? Der Lagerist trifft in seinem Alltag auf einen anspruchsvollen Beruf. Handelt er mit internationalen Waren, können auch die Kenntnisse diverser Fremdsprachen zu seinem Anforderungsprofil gehören. Die hohe physische und psychische Belastbarkeit zählt neben der Teamfähigkeit zu den Grundtugenden des Fachlageristen.

Wo sind Lageristen tätig?

Überall dort, wo Waren angeliefert und wenigstens kurzzeitig gelagert werden, ist die Hilfe des Lageristen gerne gesehen. Im Normalfall wird er seine Anstellung im Großhandel sowie der Industrie finden. Aber auch Supermärkte, Bahnhöfe und Flughäfen sind auf seine Fachkenntnisse angewiesen. Dank des zunehmenden Internethandels dürfte zudem in den dafür erforderlichen Lagern beim Versand von Waren oder bei der Sortierung von Retouren ein interessantes Betätigungsfeld entstehen.
 

Was verdient ein Lagerist?

Viel Stress und Verantwortung – doch die Bezahlung ist meist nicht allzu glanzvoll. Gerade das Einstiegsgehalt eines Lageristen überschreitet nur selten einmal die Grenze von 1.500 Euro. Allerdings ist die Bezahlung stark abhängig von der jeweiligen Branche, dem Arbeitgeber, der Größe des zu führenden Lagers sowie der eigentlichen Aufgabenstellung. Speziell in der Fahrzeugproduktion können Lageristen durchaus einem Lohn im Bereich der 3.000 Euro entgegensehen. Lukrativ wird das Berufsbild darüber hinaus immer dann, wenn möglichst viele Qualifikationen vorliegen. Ein studierter Logistiker etwa findet in der Industrie nicht alleine attraktive Arbeitsplätze – er darf sogar auf ein Gehalt hoffen, das über der Marke von 4.000 Euro pro Monat liegt. Allerdings sollte dabei das hohe Maß an Anforderungen nicht vergessen werden.