Fertigungssteuerer (m/w/d)
Key Facts Fertigungssteuerer
Ausbildung
zumeist Studium der Ingenieurwissenschaften
Tätigkeitsbereich
Überwachung und Durchführung von Herstellungsprozessen; dafür Bereitsstellung notwendiger Materialien, Maschinen und Mitarbeiter; Kosten- und Effizienzanalyse; Steuerung eines logistischen Netzwerkes
Gehalt
ab etwa 4.000 Euro pro Monat
Zukunftsaussichten
Sehr gut, da gerade in technisierten und digitalisierten Produktionsabläufen die Planung durch den Menschen unabdingbar ist
Aufgaben eines Fertigungssteuerers
Viele Güter und Waren, die wir Menschen im täglichen Leben verwenden, wurden maschinell hergestellt. Doch ganz ohne die Hilfe eines Mitarbeiters kommen auch diese Geräte nicht aus. Besonders wichtig ist dabei die Position des Fertigungssteuerers. Er muss im ersten Schritt eine Planung für das anstehende Projekt erarbeiten: Was genau soll eigentlich produziert werden, welches Budget steht dafür zur Verfügung und wie wird der Herstellungsprozess konkret durchgeführt? Zudem baut er sich ein logistisches Netzwerk auf, über das er alle Rohmaterialien und Ausgangsstoffe möglichst preiswert erwerben kann, die er an jedem Tag für die Fertigung seiner Waren dringend benötigt.
Im zweiten Schritt muss der Herstellungsprozess selbst organisiert werden. Welche Maschinen werden dafür benötigt und wie lassen sich diese steuern? Ist daneben das Einbeziehen menschlicher Arbeitskräfte notwendig? Und wie müssen die Geräte der Fertigungsstraße entlang des sich ewig drehenden Förderbandes aufeinander abgestimmt werden? Fragen, die im Ergebnis möglichst geringe Ausfallzeiten einbringen sollen. Das effiziente Ausnutzen der Maschinen entscheidet für viele Unternehmen über Wohl und Wehe der Gegenwart. Wer diesen Prozess nicht ideal plant, schwächt seine eigenen Gewinne. Der Fertigungssteuerer sieht sich damit einem sehr komplexen beruflichen Alltag ausgesetzt. Schon kleinste Fehler in seinen Berechnungen können schwerwiegende Folgen auslösen – und genau das soll eigentlich vermieden werden.
Überhaupt ist der Fertigungssteuerer immer wieder damit beschäftigt, den Produktionsprozess zu hinterfragen. Lassen sich die einzelnen Abläufe verbessern? Kann durch die Investition in eine neue Maschine dem gesamten Projekt ein wenig mehr Schwung verliehen werden – der sich letztlich über die Absatz- und Gewinnzahlen für das Unternehmen rentiert? Die Analyse von Kosten und Nutzen, die Suche nach Lösungen für eine notwendige Veränderung, das theoretische Durchspielen unterschiedlicher Ideen – das alles gehört zu den täglichen Aufgaben, denen sich der Fertigungssteuerer stellen muss. Denn er soll das Maximum aus jenem Budget erwirtschaften, das er von seinem Arbeitgeber zur Verfügung erhalten hat.
Zu seinen abschließenden Tätigkeiten gehört es somit, den Fertigungsprozess auch regelmäßig zu überwachen. Sicherlich greift er dort nicht ein, wenn etwa eine Maschine kaputt ist – diese Aufgabe übernimmt schließlich ein Mechaniker. Und doch darf entlang des Fließbandes nichts geschehen, das der Kontrolle und dem Einfluss des Fertigungssteuerers entzogen ist. Denn er trägt die Verantwortung dafür, dass hier schnell, kostensparend und damit effizient gearbeitet wird. Ähnliches gilt für das Erwerben von Rohstoffen und das Abwickeln der Transporte: Der Fertigungssteuerer überlässt nichts dem Zufall. Für das eingangs erwähnte gigantische Puzzle sucht er Teil für Teil zusammen, um alles zu einem großen Ganzen zusammenzufügen.
Welche Ausbildung braucht ein Fertigungssteuerer?
Wer sich in dem oft stressigen Alltag des Fertigungssteuerers etablieren möchte, sollte über ein abgeschlossenes Studium verfügen. Besonders wertvoll erscheinen dabei die technischen Fachrichtungen und die Ingenieurwissenschaften. Demgegenüber sollte aber auch bedacht werden, dass es sich bei dem Fertigungssteuerer um keinen gesetzlich definierten Beruf handelt – es lässt sich somit nicht pauschal sagen, welche Zeugnisse und Qualifikationen ein Unternehmen im Einstellungs- und Auswahlverfahren bei seinen Bewerbern sehen möchte. Selbst Quereinsteiger, die lediglich über ein Grundwissen hinsichtlich der Bedienung von Maschinen und Computern verfügen, haben sich schon für diesen Job empfehlen können.
Wichtig ist es daneben, auch das mentale Rüstzeug für diesen Beruf mitzubringen. Denn der Fertigungssteuerer kämpft nicht selten an unterschiedlichen Seiten. Er muss sich vielfältigen Herausforderungen stellen und Lösungen finden – und das gerne einmal bis spät in die Nacht hinein. Das komplexe und weitsichtige Denken, die Fähigkeit zur mathematischen Analyse, das Gespür für einen Änderungsbedarf – das alles zeichnet den Fertigungssteuerer aus, der zudem in der Lage ist, ein Team zu leiten und seine Vorstellungen durchzusetzen. Und der doch immer wieder in Kompromisse einwilligen muss. Denn oft gelingt es ihm erst dadurch, das Notwendige zu leisten, um seinem Unternehmen zu helfen.