Feel Good Manager (m/w/d)

Arbeitszeit ist immer auch Lebenszeit. Doch wer ist schon zu Bestleistungen im Beruf fähig, wenn er dort einem gestressten und von Abgabefristen definierten Klima unterliegt? Demgegenüber ist längst bekannt, dass Mitarbeiter immer dann besonders vital und motiviert zur Arbeit erscheinen, wenn es ihnen gut geht. Neben dem körperlichen spielt dabei also das seelische Wohl eine ganz besondere Rolle. Der Feel Good Manager soll dabei helfen, individuelle oder kollektiv auftretende Probleme der Angestellten zu beseitigen – und somit ein Umfeld zu erschaffen, das zu guten Leistungen anspornt.
 

Key Facts Feel Good Manager

Ausbildung
meist Studium im Bereich der Sozialwissenschaften oder der Psychologie

Tätigkeitsbereich

Unterstützung der Mitarbeiter, Aufbau eines gesunden Betriebsklimas unter den Angestellten, Anbieten von Maßnahmen zum Teambuilding, Planung von Firmenevents

Gehalt

ab etwa 3.000 Euro pro Monat

Zukunftsaussichten

Sehr gut, da der Feel Good Manager zwar zu den relativ neuen Berufsbildern gehört – er heute aus Wirtschaft und Industrie aber nicht mehr wegzudenken ist

Aufgaben eines Feel Good Managers

Es tut sich einiges in der Arbeitswelt! Das Wohlbefinden der Angestellten steht mehr denn je im Fokus der Vorgesetzten. Seit einigen Jahren wird eine enge Verbindung zwischen der seelischen Gesundheit einer Person einerseits und ihrer Leistungsfähigkeit im Job andererseits erkannt. Doch wie lässt sich dem Personal helfen, wenn es ihm einmal nicht so gut geht? Eine Frage, die viele Unternehmen immer häufiger vom sogenannten Feel Good Manager beantworten lassen. Seine Aufgabe besteht darin, kollektiv oder individuell empfundene Hürden aus dem Weg zu räumen. Gelingt ihm das, soll die Belegschaft motiviert genug sein, die täglichen Herausforderungen anzupacken.

Zunächst sind dabei natürlich die persönlichen Beweggründe eines Menschen zu betrachten. Warum also fühlt sich ein Mitarbeiter nicht wohl? Das ihm zugewiesene Aufgabengebiet, eine zu schlechte Bezahlung, enge Abgabefristen oder ein allzu hoher Leistungsdruck werden hier meist als Antwort auftauchen. Im Einzelgespräch kann der Feel Good Manager versuchen, neue Sichtweisen beim Betroffenen auszulösen und ihm ein eigenständiges Lösen seiner Probleme zu ermöglichen. Dabei hilft er tatkräftig mit. So hört er gewissenhaft zu und bietet seine Ratschläge an. Beinahe kann er in diesem Punkt mit einem Psychologen verglichen werden, der sich den Ängsten und Sorgen seines Patienten annimmt.

Demgegenüber muss die Belegschaft aber auch als Ganzes betrachtet werden. Hier können ebenso wie bei der Einzelperson gewisse Probleme auftreten, die die tägliche Arbeit beeinträchtigen. Ist der Weg zum Büro lang und beschwerlich, werden zu wenige Parkplätze angeboten, ist das Essen in der Kantine ungenießbar oder wird hinter dem Rücken einzelner Kollegen gelästert, so kann das Betriebsklima gehörig leiden. Und damit wiederum wird es dem Personal erschwert, täglich gute Leistungen zu vollbringen – oder motiviert genug zu sein, ausgerechnet für dieses Unternehmen alle Kräfte zu investieren. Der Feel Good Manager hat seinen Finger daher immer auch am Puls der Belegschaft.

Seine Tätigkeit besteht neben dem Erkennen der vorhandenen Probleme vor allem darin, diese zu lösen. So bietet er Gespräche an, die von Einzelpersonen ebenso wie von Gruppen genutzt werden können. Betriebsfeiern und Teambuildingmaßnahmen sollen das Zusammengehörigkeitsgefühl unter dem Personal stärken. Oft werden darüber hinaus auch Aktivitäten angeboten, die in der Pause zur Verfügung stehen – wie etwa der Sport. Im Ergebnis führen die eingeleiteten Veränderungen idealerweise dazu, dass sich die Angestellten künftig mehr mit dem Unternehmen identifizieren und sie tatsächlich bereit sind, für die gemeinsame Zukunft alle Kräfte zu mobilisieren. Und dazu ist schließlich nur fähig, wer täglich gerne und aus voller Überzeugung den Weg zum Job antritt.

Welche Ausbildung braucht ein Feel Good Manager?

Bereits seit den 1990er Jahren ist der Feel Good Manager bekannt – ist jedoch bis heute nicht gesetzlich definiert worden. Zunächst wurde dieses Tätigkeitsfeld ausnahmslos in großen und global agierenden Konzernen angeboten. Im Regelfall wurden die damit verbundenen Aufgaben solchen Mitarbeitern überlassen, die als besonders kompetent galten und die über einen guten Kontakt zur Belegschaft verfügten. Es konnte also genügen, mit einem Abschluss in den Wirtschaftswissenschaften und einigen Jahren an Berufserfahrung in die Position zu gelangen, künftig als Feel Good Manager zu arbeiten. Die Zeiten wandeln sich indes – die Voraussetzungen für diesen Job sind heute strenger denn je.

Zumal das Wohl der Angestellten nicht mehr dem Zufall überlassen wird: Wer Einzelpersonen oder der Belegschaft helfen möchte, muss wenigstens über ein psychologisches Grundwissen verfügen. Im Regelfall steht die Tätigkeit also nur noch solchen Bewerbern offen, die ein Universitätszeugnis entweder in der Psychologie oder in den Sozialwissenschaften vorweisen können. Wer sich für freie Stellen interessiert, sollte zudem einen offenen Charakter, Teamfähigkeit, ein hohes Maß an Menschenkenntnis und Empathie mitbringen. Kreativität und eine überdurchschnittliche Begabung in der Kommunikation sind ebenfalls gerne gesehen. Weitsicht und ein Sinn für die Realität helfen dagegen beim Lösen von Problemen.

Wo sind Feel Good Manager tätig?

Waren es einst nur die großen Unternehmen, die einen solchen Job anboten, so lässt sich der Feel Good Manager heute in immer mehr mittelständischen Firmen oder sogar in relativ kleinen Betrieben finden. Ebenso bietet er sein Wissen als externer Berater an, kann also mühelos den Weg in die Selbstständigkeit wagen. Übrigens gehören zu seinen Klienten auch soziale Einrichtungen, Sportvereine, Klubs für Kunst und Kultur oder ähnliche Angebote, bei denen Menschen miteinander agieren.
 

Was verdienen Feel Good Manager?

Da der Beruf gesetzlich noch nicht definiert wurde, existiert leider kein einheitlicher Tarif. Der Verdienst bemisst sich daher oft nach dem Bundesland, dem Arbeitgeber und den zugewiesenen Aufgaben. Ein fairer Durchschnittslohn sollte in dieser Branche dennoch im Bereich der 3.000 bis 4.000 Euro im Monat gesehen werden können.