Das duale Studium verbindet die Ausbildung in einem Unternehmen mit dem Studium an einer Hochschule oder Berufsakademie, die entsprechende Studeingänge anbietet. Die Praxis wird dabei durch die Ausbildung in einem Unternehmen, die Theorie durch das Studium vermittelt. Die monatliche Vergütung wird während des gesamten Studiums vom Unternehmen gezahlt. Häufig beteiligt sich der Betrieb auch an eventuellen Studiengebühren, indem er die Finanzierung ganz oder teilweise übernimmt.
Was ist ein duales Studium?
Gerade für frisch gebackene Abiturienten, die sich noch unschlüssig sind, ob sie studieren sollen oder über eine Ausbildung direkt ins Arbeitsleben starten wollen, bietet sich ein dualer Studiengang an. Bei einem sogenannten Praxispartner lernen die Studierenden die praktischen Seiten eines Berufs kennen. Auf der anderen Seite steht das theoretisches Hintergrundwissen, das in der Berufsschule und/oder an der Hochschule vermittelt wird. Dieses Allround-Programm bereit perfekt auf den Berufseinstieg vor. Je nach Art des Dualen Studiums haben die Teilnehmer danach sowohl einen Studienabschluss (meistens den Bachelor of Arts oder Science) und – bei der ausbildungsintegrierten Version – auch noch eine abgeschlossene Berufsausbildung in der Tasche.
Zudem gibt es während des Dualen Studiums auch eine Vergütung. Die orientiert sich an den gängigen Ausbildungsgehältern, kann aber auch deutlich höher ausfallen. Häufig beteiligt sich der Betrieb auch an eventuellen Studiengebühren, indem er die Finanzierung ganz oder teilweise übernimmt.
Mehr als 100.000 studieren dual
Der Aufwärtstrend bei dualen Studiengängen setzt sich fort und lag 2017 bei deutlich über 100.000 Studierende. Auch bei den Studiengängen ist ein stetiger Zuwachs zu verzeichnen und liegt bei mittlerweile rund 1600 Angebote von deutschen Hochschulen. Gleichzeitig bieten immer mehr Betriebe Ausbildungsplätze für ein duales Studium an. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Datenbank „AusbildungPlus“ des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).
Studentenzahlen und Angebote werden immer mehr
Während im Jahr 2004 von den Unternehmen knapp 18.200 Angebote zur Verfügung standen, waren es im Herbst 2017 bereits rund 48.000 Kooperationsangebote. Die Zahl der Studierenden (2004: 40.982) und der Unternehmen, die entsprechende duale Ausbildungsplätze anbieten, haben sich somit jeweils mehr als verdoppelt. Die Zahl der dualen Studiengänge hat sich seit 2004 – damals waren es 512 – mehr als verdreifacht.
Die meisten dualen Studiengänge sind allerdings sehr praktisch orientiert und auf einen ganz bestimmten Beruf ausgelegt – daher findet man vergleichsweise wenig geisteswissenschaftliche Fächer. Nach wie vor gibt es die meisten dualen Studiengänge in den Fachrichtungen Ingenieurwesen (600 Studiengänge) und Wirtschaftswissenschaften (540 Studiengängen). Am stärksten nachgefragt sind die Fachrichtungen Wirtschaftswissenschaften mit knapp 45.000 Studierenden, gefolgt von Ingenieurwesen mit 27.500 Studenten sowie der Bereich Sozialwesen/Erziehung/Gesundheit und Pflege mit rund 10.600 Studierenden.
Ein hoher Zuwachs an Angeboten ist in den vergangenen Jahren in der Wirtschafts- und Gesellschaftslehre festzustellen, gefolgt von Angeboten der öffentlichen Verwaltungen und des Polizeidienstes. Der Bereich Sozialwesen, Gesundheit und Pflege bleibt in seiner Entwicklung mit rund 160 Angeboten konstant. Hier wächst aber die Zahl der Studierenden. Am häufigsten werden hier Studiengänge aus der Kategorie Pflegewissenschaften angeboten. Dabei dominieren die Kombinationen mit Ausbildungsberufen in der Altenpflege und in kaufmännischen Berufen.
Rund 160 Studiengänge mit Bezug zum Handwerk
Auch im Handwerk gibt es immer mehr Angebote für duale Studiengänge: Die Datenbank des BIBB weist rund 160 duale Studiengänge mit Handwerksbezug aus, davon allerdings „nur“ 21 für reine für Handwerksberufe und 136, die sich sowohl für Handwerks- als auch für weitere Berufe eignen. Der Schwerpunkt hier liegt auf Fachhochschulen (129 Studiengänge), während lediglich 19 Studiengänge an Universitäten angeboten werden, die mit einer handwerklichen Ausbildung im Rahmen eines dualen Studiums kombinierbar ist.
Die Schwerpunkte liegen in den Fachrichtungen Maschinenbau, Elektrotechnik und Ingenieurwesen sowie im Bauhaupt- (z. B. Maurer/-in, Zimmerer) und Ausbaugewerbe (z. B. Anlagenmechaniker SHK, Elektroniker).
„AusbildungPlus“ ist ein seit 2015 vom BIBB betriebenes Fachportal. „Herzstück“ ist eine Datenbank, die bundesweit über duale Studiengänge und Zusatzqualifikationen in der dualen Berufsausbildung informiert, also über Qualifizierungsangebote, die eine duale Ausbildung mit weiteren Bildungsangeboten verknüpfen. Interessenten können die Datenbank unter
https://www.bibb.de/ausbildungplus/de/ nach passenden Angeboten durchsuchen. Anbieter – zum Beispiel Betriebe, (Fach-)Hochschulen oder Berufsakademien – können ihre Ausbildungs- und Studienangebote kostenlos veröffentlichen.
Fazit: Das duales Studium - Die perfekt Kombination?
Das duale Studium erfreut sich steigender Beliebtheit. Die Kombination aus praktischer und theoretischer Lehre bietet einen idealen Einstieg in die Berufswelt und bietet das Schöpfen erster Berufserfahrung. Nicht zu verachten, sind allerdings die notwendige Disziplin und Verantwortung, um Arbeit und Studium unter einen Hut zu bringen.
FAQ - Häufig gestellte Fragen
Warum ist ein duales Studium sinnvoll?
Ein duales Studium im Marketing gewährt neben theoretischen Inhalten einen tiefen Einblick in die Prozesse und Strategien eines Unternehmens. Du eignest Dir an einer Hochschule theoretisches Wissen an, das Du in einem Unternehmen direkt in die Praxis umsetzen kannst.
Warum ist für Marketing-Manager ein duales Studium von Vorteil?
Marketing-Manager können schon während ihres dualen Studiums praktische Berufserfahrung sammeln. Da es im Marketing um die Umsetzung und Planung von Strategien geht, können Studierende aktiv in den Praxisphasen daran mitwirken.
Wie finde ich für mein duales Studium Marketing-Praxispartner?
Viele Unternehmen bieten Stellen für ein duales Studium im Marketing an. Daher ist ein breites Angebot an möglichen Arbeitnehmern zu finden. Auch Hochschulen helfen Dir bei der Suche nach geeigneten Praxispartnern.