Art Director (m/w/d)

Eine Vision künstlerisch umsetzen – das könnte grob umschrieben das Aufgabengebiet des Art Directors sein. Mal ist es der Inhaber eines Unternehmens, der von ihm ein neues Logo angefertigt haben möchte. Mal ist es der Werbefachmann, der seinen Clip von einem Fachmann absegnen lassen will. Mal ist es aber auch der Selbstständige, der einen eigenen Auftritt im Internet plant und dafür nun eine Webseite benötigt. Das Tätigkeitsfeld des Art Directors gestaltet sich daher vielfältig.
 

Key Facts Art Director

Ausbildung
meist Studium im Bereich der Kommunikationswissenschaften oder im Grafikdesign

Tätigkeitsbereich

Umsetzung von Aufträgen im Bereich der Kunst und dort zumeist in Form von Darstellungen – etwa in Werbekampagnen, Filmen oder Radiobeiträgen; Erstellung eines Corporate Designs für Kunden; Aufbereiten und Pflegen von Auftritten im Internet

Gehalt

ab etwa 3.000 Euro pro Monat

Zukunftsaussichten

Sehr gut, da die Kunst – weitergedacht: Werbung, Texte und Filme – auch in der Zukunft eine wichtige Säule in der Kommunikation der Gesellschaft darstellen wird

Aufgaben eines Art Directors

Die Kunst scheint eine eigene Sprache zu sein. Ob als Bild, als darstellendes Schauspiel oder als Musik – sie kann das reine Wort ersetzen und Botschaften deutlich subtiler an den Empfänger übermitteln. Zu denken wäre etwa an lustige Werbespots, die nicht alleine das Produkt anpreisen, sondern die gleichzeitig eine Imagepflege für das herstellende Unternehmen gewährleisten. Doch bei alledem muss gar nicht einmal nur an die großen Konzerne gedacht werden. Beinahe jede professionelle Webseite, die heutzutage entsteht, wird nach bestimmten Kriterien erschaffen: Im Vordergrund stehen die Wünsche und die Bedürfnisse des künftigen Inhabers.

Das kreative Genie hinter solchen Arbeiten ist in der Regel der Art Director. Er führt die ersten Gespräche mit seinen Auftraggebern und entwickelt auf dieser Basis die Ideen für die Umsetzung. Dabei gilt, dass jedes Projekt einzigartig ist. Gerade der bereits erwähnte Werbeclip stellt ein gutes Beispiel dar. Mit ihm soll ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung beworben werden. Neben dem Inhalt ist die Form der Darstellung für das Resultat entscheidend. Ebenso muss das Image des Auftraggebers beachtet werden. Unterschiedliche Komponenten also, aus denen der Art Director vielleicht einen Reklamebeitrag erstellt, der kaum länger als 20 Sekunden sein wird – und der doch alles Relevante enthalten muss.
Dabei darf der Art Director nicht mit dem Regisseur oder dem Produzenten verwechselt werden. Er selbst führt die anstehenden Arbeiten kaum einmal selbst aus, wird auch nur in Ausnahmefällen einmal Hand anlegen. Er stellt vielmehr den kreativen Kopf im Hintergrund dar, der die künstlerische Idee vollständig überblickt. Doch ebenso den kreativen Kopf, der an der Erstellung eines Logos oder gar eines ganzen Corporate Designs für seine Auftraggeber beteiligt ist – ein Visionär also, der Image sowie Identitäten von Unternehmen maßgeblich vorgibt und der damit bestimmt, wie diese von der breiten Öffentlichkeit künftig wahrgenommen werden sollen.

Welche Ausbildung braucht ein Art Director?

Bis vor wenigen Jahren zeigte die Erfahrung, dass sich ein Art Director meist im Bereich der Kunst aufgehalten hatte. Insbesondere alle Formen der Darstellung – ob als Wort, Schrift, Bild, Musik oder Schauspiel – waren dabei gerne gesehen. Insofern konnte ein Studium in diesem Bereich manche verschlossene Türe öffnen. Heute gilt dagegen, dass lediglich das Grafikdesign noch in der Lage ist, den Universitätsabsolventen auf seinen künftigen Job als Art Director vorzubereiten. Der Interessent sollte daher ein gewisses Talent für grafische Darstellungen mitbringen – ebenso ist gewünscht, dass er diese per Hand sowie am Computer umsetzen kann. 

Besser ist es allerdings, ein Studium im Bereich der Kommunikationswissenschaften erfolgreich beendet zu haben. Denn letztlich besteht das Aufgabenfeld des Art Directors immer wieder darin, Botschaften zu vermitteln und sich dabei unterschiedlicher Kommunikationsformen zu bedienen. Seltener – wenngleich auch das möglich ist – wird der Einstieg in den Beruf dagegen über eine Schauspiel- oder Theaterausbildung gefunden. Entscheidend für den angehenden Art Director ist somit die Eigenschaft, sich mit diversen Künsten und Darstellungsformen auseinanderzusetzen und aus diesem großen Repertoire je nach Auftrag das geeignete Kommunikationsmittel auszuwählen. Er kann somit Wort und Bild für eine Webseite zusammenfügen, ebenso aber am Dreh eines Films oder Radiospots beteiligt sein.

Grundlegend muss der Interessent also bereits ein Interesse an Kunst und Sprache mitbringen. In den Schulfächern sollte sich diese Begabung in den entsprechenden Fächern erkennen lassen. Naturwissenschaftliche Talente werden dagegen kaum einmal benötigt. Zu den erforderlichen Soft Skills gehört indes die Teamfähigkeit. Nur in wenigen Fällen wird der Art Director eine künstlerische Idee alleine umsetzen – oft wird diese erst im Austausch mit den Kollegen gefunden. Hierbei gehört auch ein gewisses Maß der Kritikfähigkeit zu den selbstverständlichen Eigenschaften. Der Art Director ist darüber hinaus ein guter Zuhörer, der sich in das Denken seiner Teammitglieder hineinfinden kann – und der im direkten Kontakt mit dem Auftraggeber dessen Wünsche und Bedürfnisse exakt ermittelt.

Wo ist der Art Director tätig?

Der Art Director findet seine Anstellung oft im Bereich der Medien. So etwa in Verlagshäusern, in Rundfunkanstalten oder bei Filmstudios. Gerne gesehen sind seine Kompetenzen aber auch bei allen Firmen und Unternehmen, die sich der Werbung widmen. In der modernen Gesellschaft hat der Art Director sogar seinen Platz im Bereich des Consultings gefunden: Er ist dabei an der Beratung und der strategischen Ausrichtung insbesondere großer Unternehmen beteiligt.
 

Was verdient ein Art Director?

Da sich das Aufgabengebiet komplex gestaltet und der Weg in den Beruf unterschiedlich ausfallen kann, ist die Nennung eines fairen Einstiegslohn nicht ganz einfach. Dennoch sollten 3.000 Euro pro Monat als untere Grenzen der Möglichkeiten angesehen werden. Ein Gehalt, das für erfahrene Leute der Branche natürlich nicht mehr gilt: Haben sie ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt und größere Unternehmen mit ihrer Arbeit begeistern können, gehören Jahresgehälter ab 120.000 Euro nicht mehr zur Ausnahme.