Telefoninterview
Die Bewerbung ist draußen, die Eingangsbestätigung liegt vor – und dann kommt ein E-Mail oder gleich der Telefonanruf von der Firma, dass man noch ein paar Fragen telefonisch klären möchte. Was zunächst harmlos klingt, kann eine entscheidende Hürde auf dem Weg zum Traumjob sein. Vielleicht sind wirklich nur einige Fragen offen, oft aber ist es die Aufforderung zu einem Telefoninterview, und das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn immer öfter nutzen Personaler das Telefoninterview, um eine Auswahl unter den Bewerbern zu treffen, die es in die engere Auswahl geschafft haben. Nur wer diese Hürde meistert, wird zu einem persönlichen Gespräch eingeladen werden.
Eine wichtige Zwischenhürde
Wer sich in der Bewerbungsphase befinden, kann deshalb davon ausgehen, dass Ihn irgendwann ein Telefoninterview „trifft“. Um nicht allzu kalt erwischt zu werden, sollte man sich prophylaktisch darauf vorbereiten. Es ist gleichzeitig eine gute Übung für das echte Vorstellungsgespräch.
Während der Jobsuche sollten Sie sich stets mit vollem Namen am Telefon melden und auch die Ansagetexte auf Mailbox und Anrufbeantworter überprüfen – eine originelle Ansage erfreut vielleicht das private Umfeld, macht aber keinen professionellen Eindruck.
Eine Terminverschiebung ist nicht unhöflich
Wenn Sie unangekündigt angerufen werden und die Situation gerade ungünstig ist oder Sie nicht vorbereitet sind, bitten Sie Ihren Gesprächspartner höflich um eine Verschiebung des Telefongesprächs. Aber unbedingt möglichst zeitnah: Denn wer mit dem Rückruf zu lange wartet, vermittelt leicht den Eindruck, nicht wirklich an der Stelle interessiert zu sein.
Der Zeitaufschub verschafft Ihnen die Möglichkeit, sich zu sammeln und einen geeigneten Platz zu suchen, an dem Sie ungestört telefonieren können. Der Personalverantwortliche wird dafür Verständnis haben. Es wirkt auf jeden Fall souveräner, als wenn im Hintergrund laute Geräusche zu hören sind oder Sie einen unkonzentrierten Eindruck machen.
Für das eigentliche Gespräch sollten Sie dann für ein ruhiges und für Sie angenehmes Gesprächsumfeld sorgen. Während des Gesprächs sollten Sie sich möglichst aufrecht hinsetzen und beim Reden lächeln. Auch wenn der Gesprächspartner es nicht sieht: Mimik und Körperhaltung haben entscheidenden Einfluss auf die Sprechweise und damit auf den Eindruck, den Sie im Telefoninterview hinterlassen.
Wichtige Informationen müssen parat sein
Wie für das eigentliche Vorstellungsgespräch sollten Sie auch für ein Telefoninterview Informationen über das Unternehmen und die ausgeschriebene Position zumindest griffbereit haben. Insbesondere wenn mehrere Bewerbungen parallel laufen, hat man nicht mehr unbedingt jedes Detail zur betreffenden Stelle im Kopf, deshalb unbedingt noch einmal die im Vorfeld der Bewerbung genutzten Informationsquellen (z.B. Firmenhomepage, Geschäftsberichte, Presseartikel etc.) checken.
Auch ein Blick in die eigenen Bewerbungsunterlagen gehört zur Vorbereitung auf ein Telefoninterview, insbesondere dann, wenn Sie jede Bewerbung individuell auf die jeweilige Stelle verfasst haben. Für das Gespräch selbst sollten alle relevanten Unterlagen wie die Stellenanzeige, der Lebenslauf, das Anschreiben etc. bereitliegen.
Lesen Sie die Stellenausschreibung noch einmal. Welche Erfahrungen und Kompetenzen werden explizit erwartet? Anhand welcher Projekte und Aufgaben können Sie belegen, dass Sie die entsprechenden Qualifikationen mitbringen?
Überlegen Sie, welche Rolle Sie bei bisherigen Aufgabenerfüllungen hatten. Daran können Sie u.a. gut Ihre sozialen Kompetenzen unterstreichen.
Üben Sie einen kurzen Vortrag zu sich und Ihrem Werdegang, für den Fall, dass Sie gebeten werden, sich noch einmal kurz vorzustellen. Sie können sich auch eine Stichwortliste neben dem Telefon bereitlegen. Das hilft Ihnen vor allem, wenn Sie in solchen Situationen leicht nervös werden.
Vorsicht mit Fremdsprachenkenntnissen
Im Telefoninterview können dieselben Fragen gestellt werden wie im eigentlichen Vorstellungsgespräch, wie z.B. über die Beweggründe für die Bewerbung, Karriereambitionen bis hin zur Eigenleistung in relevanten Projekten.
Und: Wenn in der Stellenausschreibung Fremdsprachenkenntnisse gefordert sind, sollten Sie sich darauf einstellen, dass während des Telefoninterviews unvermittelt die Sprache gewechselt wird. Kleine Übertreibungen bei der Einschätzung der eigenen Fremdsprachenkenntnisse könnten sich dann rächen.